Proklamation 2022 mit Vorstellung des neuen Prinzenpaares

Das neue Prinzenpaar der Karnevalsgesellschaft Blau-Rot Malsch steht fest! Bei der Proklamation im Pfarrheim wurden, diesmal auf ungewöhnliche Weise, Theresa I. und Bernd II. gekürt. Sie lösen damit ihre Vorgänger Prinzessin Nadine I. und Julian I. ab, die insgesamt rund drei Jahre regiert hatten. Der lange Zeitraum erklärt sich durch den Ausfall möglicher Neuwahlen während der Coronakrise.

 

Ist es ansonsten üblich, dass sich der Elferrat in der Pause zur Beratung und Entscheidungsfindung zurückzieht, passierte diesmal "ein kleines Malheur". Die für die Wahl notwendige Urne war unauffindbar und so wurde flugs nach einer Alternative gesucht. Ein Weinkarton sollte herhalten, in dessen Deckel ein Mitglied des Elferrats schnell einen kleinen Schlitz für die Wahlzettel einritzte.

 

"Aber leider war der Karton noch voller Weinflaschen und die mussten natürlich, das war Ehrensache, erst mal ausgetrunken werden", berichtete Sitzungspräsident Alexander Erhard dem verblüfftem Publikum. Die Folge: Der Elferrat fiel komplett aus und war wegen des Konsums reichlicher Mengen Rebensafts nicht mehr in der Lage, den Wahlvorgang vorzunehmen.

 

Doch die Narren wussten sich zu helfen: Statt einer Wahl fand eine Verlosung statt, um das neue Prinzenpaar zu finden. Freilose wurden verteilt und nach einigen Nieten war es zuerst Theresa, die den Hauptgewinn zog, gefolgt von Bernd. Großer Jubel im Saal und alle hatten Spaß an dem doch eher ungewöhnlichen "Wahlvorgang". Ein Schelm, wer Böses dabei denkt – die entscheidenden Lose waren längst in den Händen der richtigen Personen.

 

Einen kleinen Seitenhieb auf den Nachbarort Malschenberg konnte sich dann Erhard nicht verkneifen. "Der zweite Platz bei der Verlosung ist ein einwöchiger Aufenthalt dort", sagte er unter dem schadenfrohen Gelächter der Gäste. Für den rechten Ton am Abend sorgte Ernst Ritter an der Hammondorgel.

 

Die Stimmung war bereits vor dem offiziellen Startschuss bestens und unter den Gästen konnte der Sitzungspräsident auch Neu-Bürgermeister Tobias Greulich begrüßen. Ebenfalls mit von der närrischen Partie war Ehrenpräsident Dieter Renninger. Bevor es zur speziellen "Wahl" kam, wurde das Vorgänger-Prinzenpaar würdig verabschiedet. Beide präsentierten einen kleinen Rückblick auf ihre hoheitlichen Aktivitäten und konstatierten: "Wir sind das Rekord-Prinzenpaar", bezugnehmend auf die ungewöhnliche Länge ihrer Amtszeit. Der Musikverein begleitete den Auszug dann mit Pauken und Trompeten stimmungsvoll und lautstark.

 

Zuvor wurden noch die Insignien an das Nachfolger-Paar übergeben, die Untertanen erwiesen den beiden die gebührende Ehre. Mit einer gut formulieren Antrittsrede gelang Theresa und Bernd ihre erste Amtshandlung. Die neue Prinzessin heißt übrigens Muck mit Nachnamen, Richter der Bernd.

 

Begonnen hatte der Abend nach Begrüßung und Narrhalla-Marsch mit einer launigen Büttenrede von Klaus Adler, der die diesjährige Bürgermeister-Wahl aufs Korn nahm. Die Kandidaten bekamen dabei ihr Fett weg, ausgenommen wurde Tobias Greulich. "Es ist erfreulich, ihn zu haben, neulich ist dies erst geschehen und er wird sicherlich treulich seine Aufgaben erfüllen", reimte er. Sollte der Neue sich jedoch mal einen Rausch antrinken, könne Greulich schnell "bläulich" werden. Adler kam später nochmals in die Bütt, um als Losverkäufer namens Karl-Friedrich Dabbich auf den ungewöhnlichen Wahlvorgang einzustimmen.

 

Simon Schönhoff trat als "Pius vom Philosophenweg" an. Über Themen wie Liebe, Alkohol und Politik brachte er seine Gedanken ein und unter dem Motto "Wer soll das bezahlen, wer hat so viel Geld" streifte er die aktuelle Inflation. Gespickt war sein Vortrag mit einigen Ausflügen in zweideutige Gefilde. Der Abend endete mit einem Auftritt der Letzenberg-Stare. Es wurden zudem die neuen Orden vorgestellt und an einen ausgewählten Kreis verteilt.

 

Entnommen aus der Rhein-Neckar-Zeitung, von Hans-Dieter Siegfried



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