Malschs Fastnachtsumzug 2014: Ein gigantisches Spektakel

Insgesamt 900 Mitwirkende versetzten in 33 Motivwagen, Fußgruppen und Musikkapellen die Zuschauer in Erstaunen!


Der Faschingsumzug in Malsch ist immer ein sehenswertes, fantasievolles Fest. Was ihn aber wirklich beeindruckend macht, sind die Begeisterung und der unerschöpfliche Einfallsreichtum der Teilnehmer: Jeder vierte Mälscher machte mit, 900 insgesamt, und begeisterte ein riesiges Publikum.




Hatte man in der Vergangenheit geschätzt, dass rund 20 000 Besucher aus nah und fern angereist waren, wurde diese Zahl gestern noch übertroffen: Das Gedränge in den Straßen war so dicht, dass kaum ein Durchkommen war.


Dass die Stimmung am Sieden blieb, dafür sorgten Musikzug KC Nußloch, Musikverein Rettigheim, die Guggenmusiker der „Dambacher Galgeveggel“ und der „Altlossema Rhoigeischda“, Trachtenkapelle Malschenberg und Musikverein Malsch. Eine Augenweide ganz vorne im schmucken Oldtimer-Cabriolet waren die Kurpfälzischen Weinhoheiten Sofia Holfelder und Katrin Filsinger.


In mystische Gewänder gehüllt präsentierten sich die „Weiwer uff Axe“, dicht gefolgt von den Vogelfreunden als Fußballmannschaft aus riesigen Lego- Männchen, die zum Sieg wild entschlossen wirkten. Immer wieder schnappten sich Umzugsteilnehmer jemanden aus dem Publikum – für ein Tänzchen oder einen kleinen Umtrunk.


Die „Mewieschene“ warben für ihr Bier, ehe die Pfarrjugend an das Computerspiel „Tetris“ erinnerte. Als Puzzle- Steine verkleidet, zeigten die jungen Leute, wie gut sie zusammen passen.„Pink verpackt und lebensgroß sind in Malsch die Barbies los“: Der Freundin vieler kleiner Mädchen war der Beitrag der „Elwätritsche“ gewidmet. Filmhelden wie Indiana Jones, Darth Vader oder Batman saßen bei der „Scheißhaffebar“ auf der schwingenden Hollywoodschaukel.


Als „einfach unverbesserlich“ zeigte sich die „Schickeria“ nach dem Vorbild des beliebten Animationsfilms mit den skurrilen „Minions“. Teuflisch drauf waren die „Rumpsteaks“, mit AC/DC ging es auf den „Highway to hell“ und sie alle waren als finstere Dämonen verkleidet, die irgend etwas auf ihrem Wagen schmoren ließen – arme Seelen, zweifellos. Von der „Schwarzen Natascha“ schwärmte die Gruppe „No Name“, ehe die „Golden Girls“ als bunte Blumentöpfe einher tanzten. Prächtig gekleidete Prinzessinnen kündigten die „Hodenkobolde“ mit den Helden aus vielen Computerspielen an: den „Super Mario Brothers“. Während einige Luigis zu Fuß für Stimmung sorgten, überragte Mario selbst als gewaltige Figur alles um ihn herum und reichte sogar fast an die Giebel der Häuser heran.


Die „Mälscher Buwe“ hüpften und schwoften als karierte „Flotte Hosen“ einher, gefolgt von der „Grauen Zone“, die wieder mit einem großen Wagen aufwartete: Einem riesigen Hochrad, das sich für die „Tour de Ländle“ sogar drehte. „Zum Anbeißen“ waren die „Mälscher Feger“ als Lebkuchenherzen, denen die Flugsportgemeinschaft Letzenberg mit ihren „Spionagedrohnen“ folgte: Damit hatten sie aber nicht nur das bunte Umzugstreiben im Blick, ja, sie wussten sogar, wer nach Werner Knopf Bürgermeister wird – verraten haben sie es aber nicht. Während das „Dream Team“ des TSV Malsch als rosa Flamingos daherstelzte, widmete sich der Kraftsportverein dem irischen Nationalfeiertag „St. Patrick’s Day“. Die Sportler hatten sich alle als grüne Kobolde in Schale geworfen und auf ihrem Wagen drehte sich karussellgleich ein „Irish Pub“.


Für die Rechte der Frauen setzten sich die „Vielharmonischen“ augenzwinkernd ein und nahmen das Kunstwerk „Die drei Sakramenter“ vor dem Rathaus aufs Korn: „Wo bleibt die Frauenquote?“, fragten sie. Vorfreude auf die Fußball-WM in Brasilien schürte die „Hawaii Bar“, als bunter Papageienschwarm verkleidet, mit einem riesigen Fußball und einem noch gewaltigeren Pokal. Haushoch und golden strahlte er Siegessicherheit nach allen Seiten aus. Die „Kleinen Feiglinge“ flatterten als feurig-rote Phönixe heran, dicht gefolgt von den „Brosome“ mit dem Letzenberg-Tierpark, die sich der beliebten Geschichte „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ angenommen hatten.Sie hatten nicht nur zwei Loks dabei, Emma und Molly natürlich, sondern auch ganz Lummerland, fast in Originalgröße –auch dies ein Motivwagen der Superlative. Aus dem Vulkankrater qualmte es und ein Wasserfall ging dicht neben dem Schloss von König Alfons dem Viertel-vor-Zwölften hernieder.


Als „Edle Nacht-Grabbe“, die natürlich bis zum Morgen durchfeiern, präsentierten sich die „Willy Poser“ vor den „Tornschlebblin“ als kunterbunte „Brettwald-Eulen“. Und dann folgte der wohl größte Umzugswagen: Die „Klabuschdabärlin“ freuten sich über ihr elfjähriges Bestehen – während dem sie freilich„ nix als Theater“ gemacht hatten. Das feierten sie mit fetziger Livemusik etwa von Westernhagen oder Elvis Presley, die von einer alles überragenden Villa erklang. Sogar auf dem Balkon hatten noch Musiker Platz. Rund herum schwärmten zahlreiche fein herausgeputzte Bräute und Bräutigame. Dem Männerballett als Robin Hood komplett mit Bogen und Waldhütte folgte die Narrenburg mit dem Elferrat der KaGe Blau-Rot – der Abschluss dieses absolut beeindruckenden Spektakels.


Aus der RNZ entnommen (seb)


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