Malschs Fastnachtsumzug 2016: Malsch bot ein Spektakel der Superlative

Wenn in der hiesigen Karnevalshochburg Malsch der Umzug ansteht, nehmen die Superlative kein Ende – angefangen bei den über 1000 Akteuren, überwiegend aus dem Ort, über die riesigen Gruppen und Umzugswagen mit teils haushohen Aufbauten bis hin zur überwältigend großen Menschenmenge am Straßenrand, die auch diesmal wieder in die Zehntausende ging.

 

Von tierisch über gruslig bis zauberhaft reichten die Kostüme der Besucher, Leoparden feierten ebenso mit wie Prinzessinnen und Soldaten im „Sondereinsatz“. Neben Songs aus der „Dose“ hielten live und lautstark sechs Gruppen die Stimmung am Siedepunkt, Musikzug KC Nußloch, Rettigheimer Musikverein, „Dambacher Galgeveggel“ aus Tairnbach, Trachtenkapelle Malschenberg, „Altlossema Rhoigeischda“ aus Altlußheim und Musikverein Malsch. Vorneweg fuhren die Kurpfälzer Weinhoheiten im Oldtimer-Cabrio, gesteuert von Kurt Laier und Richard Brucker. Dem bunten Farbtupfer der „Weiwer uff Axe“ als „Roter Herzdamen“ folgten die „Nußlocher Waiwa“ mit schaurig-schönen Hexenmasken.

 

Der Kinderserie „Bob der Baumeister“ widmeten sich die Vogelfreunde, ehe der erste Wagen in Sicht kam: Die „Mewieschene“ setzen das Segel ihres „Partyboots“ und tanzten fröhlich in Hawaiihemden mit Blumenkränzen. Dazu passten gut die „Meerjungfrauen“ der „Frauen New Age“ und das „Beachmobil“ der „Rumpsteaks“, die zur Fete in ihren überdimensionalen VW Bulli einluden. Als goldige Überraschung in ihrer eigenen „Schmuckschatulle“ kamen die „Elwätrische“ daher. Freude verbreiteten auch die „Scheißhäffe“, auch wenn es ihr „Letzter Tanz“ war, ihre skelettierten Tanzpartner grinsten breit.

 

Im „American Football“-Fieber waren die „Hodenkobolde“: Die Spieler zu Fuß ernteten mit ihren menschlichen Pyramiden viel Beifall, ehe der riesige silberne Siegerpokal auf ihrem Wagen alle Blicke auf sich zog. Farbenfroh zeigten sich die „Brunstulwe“ der Gruppe „Bettys Eier“ und eine große „Champagner- Fete“ feierten die „No Names“ mit einer  sicher mehrere Hektoliter fassenden Flasche. Die „Schickeria“ war als ausgelassenes Bananenvolk mit großem Transporter dabei und ins Weltall zog es die „Haubentaucher“: „Jetz hewe ma ab – Letschda Platz ade“, jubelten sie in ihren  Raumanzügen und brachten ihre haushohe Rakete zum Qualmen, während der Countdown bis Aschermittwoch schon lief.

 

Die „Mälscher Feger“ schwammen als glupschäugige Kugelfische im Umzugsstrom mit, das „Männerballett Malsch“ hieß in lila Smokings zum „Letzten Ma(h)l??“ in ihrem Partypavillon willkommen und die „Mälscher Buwe“hatten sich das Merkel-Motto „Wir schaffen das“ ausgesucht. Was sie schaffen? Nun, der große Stapel Weinfässer auf ihrem Wagen gab einen ersten Hinweis ... Ganz und gar unzweideutig wiederum das „TSV Dream Team“ in seinen Traubenkostümen: „Alter Wein und junge Weiber sind die besten Zeitvertreiber.“

 

Geheimagenten wie James Bond waren die Inspiration des KSV Malsch, der zur Musik von „Mission Impossible“ im passenden Smoking tanzte und einen ziemlich originalgetreuen, rosafarbenen Helikopter über ihrem Wagen schweben ließ. Der „Löschkette“ der „Vielharmonischen“ in ihren Feuerwehranzügen folgten „Brosome“ und „Letzenberg- Tierpark“ mit „Viva España“: Toreros lieferten sich wilde Stierkämpfe, elegante Flamenco-Tänzerinnen ließen ihre Röcke fliegen und auf dem Wagen stand ein großer Stier mit dampfenden Nüstern und bedrohlich glühenden Augen. „Fifty Shades of Malsch“ war das Motto der „Golden Girls“ ehe die „Volks-Rock’n’Roller“ der „Grauen Zone“ in Krachledernen für zünftige Stimmung sorgten.

 

„S’rääht!“, die Prognose der „Willi Poser“ in ihren Gewitterwolken-Kostümen, bewahrheitete sich glücklicherweise nicht, stattdessen schaute die Sonne aus den Wolken hervor. Auch der dichte Rauch aus „Aladdins Wunderlampe“ konnte sie nicht verdunkeln: Wie den Märchen aus „1001 Nacht“ entsprungen wirkten Haremsdamen und Dschinns, autogroße goldene Lampe, fliegender Teppich und mehrstöckiger Palast mit goldenen Zwiebeltürmen. Ein toller Anblick war die vielarmige La-Ola-Welle der „Kleinen Feiglinge“, die als goldgekrönte Hindu-Gottheit „Shiva“ auf „Elf göttliche Jahre“ zurückblickten.

 

Nicht ganz so groß wie das Original, aber immer noch imposant, war der Sternzerstörer der Flugsportgemeinschaft Malsch, die sich ganz der „Star Wars“-Manie verschrieben hatten. Wookies, Sturmtruppler, Jedis und Sith-Bösewichte tummelten sich um das abgestürzte Raumschiff, mit dabei auch Droid R2D2 in Übergröße. Sagenhaft waren die Drachen der „Tornschlebblin“ mit ihren ausladenden Schwingen und mächtigen Hörnern. Und einfach lustig die „Pinguine vom Rückhaldebegga“ der„Klabuschdabärlin“:Sie hatten ihren Eisberg mitgebracht, inklusive Rutsche, auf der sie sich gehörig austobten.

 

Die Pfarrjugend huldigte dem neuen Faschingsprinzen Gabriel Rösch als Kaffee „to go“ verkleidet, auf ihren Bechern stand „Gabriels Krönung – Hoheitliche Röschtung“. Den Schluss bildete die Narrenburg der KaGe Blau Rot, der die Besucher zu Tausenden folgten, um sich dem närrischen Treiben in der Letzenberghalle anzuschließen.

 

(Bericht aus der RNZ entnommen)

 


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