Harmonisch muss ein Prinzenpaar auftreten, Spaß an der Fastnacht haben und diesen auch an andere weitergeben können, so Thomas Keilbach von der Karnevalsgesellschaft Blau-Rot Malsch.
Mit seinen beiden Präsidiumskollegen Konrad Becker und Dieter Renninger konnte er ein Paar finden, das diese Eigenschaften überzeugend auf sich vereint. Seit dem 11. November letzten Jahres regieren in der Letzenberggemeinde Tamara I. und Klaus III.
Beide sind schon früh mit der Fastnacht in Berührung gekommen und stehen nun zusammen an der Spitze des Malscher Faschings. Tamara Lenhard bekam die Fastnacht daheim vorgelebt und tritt in die Fußstapfen ihrer Mutter Doris, selbst Prinzessin der Kampagne 1977/78 und seit vergangenem November Ehrensenatorin der Karnevalsgesellschaft. Die lebhafte aktuelle Regentin selbst krönt nun eine Karriere, die durch alle Instanzen der KaGe führte und die sie mit dem siebten Lebensjahr im Mädchenballett begann. Nahtlos schlossen sich Mitgliedschaften in Jugendballett und Prinzengarde an. Etwas von ihrer Erfahrung und ihrem Elan gibt sie gerne an den tanzenden Nachwuchs weiter. Sie trainiert zurzeit mit Nina Kernberger die Tänzerinnen des Jugendballetts. Auch von Berufs wegen hat die 25-Jährige mit den ganz jungen Menschen zu tun. Sie ist Erzieherin in einer Kinderkrippe in Eppelheim.
Klaus Heigel sammelte seine ersten Erfahrungen mit der fünften Jahreszeit im Gasthaus „Stadthalle“ in Mannheim-Neckarau. Dieses betrieben seine Eltern, die von Mutterstadt aus dorthin gekommen waren. Im Gastraum kehrten Mitglieder der „Pilwe“ ein, der Neckarauer Narrengilde. Dem Jugendlichen Klaus gefiel, was er sah und hörte, und so trat er in deren Fanfarenzug ein. Mehrfachnahm er an den großen Faschingsumzügen in Mannheim und Ludwigshafen teil. Der 53-Jährige kam 1983 nach Malsch und schloss sich dem Kraftsportverein an, dem er heute als einer von drei Vorsitzenden vorsteht. Im Gegensatz zu Tamara I. ist Klaus III. ein Quereinsteiger in der Malscher Fastnacht. Beim Faschingsumzug hat er in den Reihen der Ringer mitgewirkt und spielte E-Bass in der Begleitband der Letzenbergstare. Thomas Keilbach zufolge setzt die KaGe seit einigen Jahren auf Seiteneinsteiger wie Klaus III., die aus den Reihen der mitwirkenden Vereine und Gruppen stammen.
In die Regentschaft des Prinzenpaares fällt das 60-jährige Jubiläum der Malscher Karnevalisten. Da die runde Zahl keine närrische darstellt, stehen auch keine besonderen Feierlichkeiten an. Einen Hinweis gibt jedoch der von Konrad Becker entworfene Vereinsjahresorden. Die „60“ findet sich dort geschickt platziert im Narrenspiegel des Till Eulenspiegel. Der wiederum sitzt auf der „Narrhalla“, dem ehemaligen Feuerwehrhaus und neuem Vereinsheim der Malscher Narren, eingeweiht zu Beginn der Kampagne.
Das Prinzenpaar Tamara I. und Klaus III. ist das 54. in der Geschichte der KaGe. Beide freuen sich schon sehr auf die kommenden Termine, besonders auf die am Wochenende stattfindende Prunksitzung in der Letzenberghalle. Ihre Regierungserklärung werden sie vor vielen Zuschauern abgeben. Aufgeregt sind sie nach eigenen Angaben nicht. Seit der Proklamation hat sich das Prinzenpaar bestens aufeinander eingespielt und fühlt sich, ganz im Sinne der Sache, als närrisches Team. Die Prunksitzung ist auch in diesem Jahr praktisch ausverkauft und wird nur von Malscher Akteuren bestritten. Mit Sitzungspräsident Dieter Renninger und dem Elferrat freuen sich Tamara I. und Klaus III. auf die närrischen Gäste in der Letzenberghalle und laden schon jetzt zum Besuch der noch folgenden Faschingsveranstaltungen in Malsch herzlich ein.
(aus der RNZ entnommen: Maier)