Ungeheuer, Schmetterlinge, Drachen oder Hexen: In allen Farben des Regenbogens leuchteten die Kostüme der vielen tausend Zuschauer, die in bester Laune dem Faschingsumzug zujubelten. Und der war, wie man es von den Mälschern kennt, umwerfend. Oder, wie Bürgermeisterin Sibylle Würfel es auf den Punkt brachte, die das Spektakel zum ersten Mal erlebte: „Grandios“.
Die Kurpfälzer Weinhoheiten Königin Katrin I. und Prinzessin Rebecca winkten den Zuschauern vom Oldtimercabrio zu, ehe der Musikzug KC Nußloch von sich hören machte. Gemeinsam mit dem Musikverein Rettigheim, den „Altlossema Rhoigeischda“, der Trachtenkapelle Malschenberg, den Musikfreunden Reilingen, „Dambacher Galgeveggl“ und dem Malscher Musikverein war für lautstarke Stimmungsmusik gesorgt. Der Musikverein Konkordia freute sich auch, dass mit Simon I. einer der ihren Karnevalsprinz ist.
Den gruseligen Hexen der „NußlocherWeiwa“ folgten die„Weiwauff Axe“, als Mauerblümchen verkleidet. „The Schickeria Rises“ hieß es in Anlehnung an die erfolgreichen Batman-Filme bei der Schickeria, mitsamt mattschwarzem „Batmobil“ und muskelbepackten Superhelden. Ein erstes Highlight war das große Schiff der „Haubentaucher“, die sich der Cartoonfigur Popeye widmeten. Festungsgleich das Kastell des Schiffs, das neben einem Segel offenbar auch über Dampfantrieb verfügte. Bei den „Clowns“ trug das „Phantom der Oper“ eine rote Knollennase, sie sorgten ebenso für Lacher wie die „Scheißheffä“, deren Kostüme sehr geschickt gemacht waren: Es wirkte so, als säßen sie auf dem „Thron“, während sie von bunt gekleideten Puppen getragen werden. Die „Elwätritsche“ fuhren im „Bollenberg-Bob“ wie auf der Eisbahn daher.
„Scheich-egal“ hieß es bei den „Mälscher Buwe“, sie hatten es sich im großen Zelt auf ihrem Umzugswagen gemütlich gemacht, das direkt aus „1001 Nacht“ entstammte. „Wie aus dem Ei gepellt“ war die bunte Gruppe „Bettys Eier“, die an die Zeichentrickfigur „Calimero“ erinnerte. Die „Rumpsteaks“ hatten sich als als „Hardrock-Version“ des Schlagerstars, „Heino“ verkleidet, der bekanntlich vor Kurzem ein Metal-Album aufgenommen hat. Süße Hobbits aus dem „Malscher Aueland“ bevölkerten dahinter die Hauptstraße, begleitet von Zauberer Gandalf und einem gruseligen „Nazgûl“: Der Verein der Vogelfreunde hatte sich den Figuren aus „Der Herr der Ringe“ angenommen.
Als „Rauschengel“ mit herrlichen Gewändern schwebten die seit 22 Jahren am Umzug beteiligten „Golden Girls“ einher, ehe die „Hodenkobolde“ Lust auf Süßes machten: Aus ihrem „Candyland“, einem gewaltigen Umzugswagen in Form eines Kuchens mit Donuts und Eiswaffeln warfen sie jede Menge Kamellen. Als knuffige Pudel tanzte die Gruppe „No Name“ einher. Bayrisch-zünftig ging es bei den „Mewischene“ zu, die einen großen Biergarten mit Zunftbaum auf ihrem Wagen hatten und in Krachledernen und Dirndln auftraten. „Dame ist Trumpf“ hieß es bei den Kartenspiel-Figuren der „Mälscher Feger“ und die „Vielharmonischen“ richteten einen besonderen Gruß an die neue Bürgermeisterin: Sie waren als Würfel verkleidet und die Bürgermeisterin begrüßte sie persönlich, um auch mit ihnen für Fotos zu posieren.
Als „Eskimos“ war das Malscher „Männerballett“ verkleidet, komplett mit großem Iglu auf dem Wagen. Groß wie ein Haus war auch das Karussell des Kraftsportvereins, das sich noch dazu munter drehte. An den Seiten, über den Holzpferden, waren Fotos der Sehenswürdigkeiten von Malsch zu sehen, während die grellbunte Truppe zu Hardrock-Klängen tanzte. Direkt der Comicverfilmung entsprungen schien das „Dream Team“ des TSV Malsch, als „Turtles“ verkleidet. „Schildkröten Karate Power“ lautete ihr Motto. Einer Burg glich die riesige Sauna der „Klabuschdabärlin“. Aus den Schöpflöffeln für den Aufguss schenkten sie Hochprozentiges aus. Und weil es ein „Saunaclub Deluxe“ war, tanzten sie im Innern unter einer Discokugel, in knappen Kostümen, die noch einmal für Heiterkeit sorgten.
Als lila Tintenfische war die Pfarrjugend mit dabei.„Muppets“und die „Sesamstraße“ hatte die Flugsportgemeinschaft gemischt, ihr großer Wagen erinnerte an die „Augsburger Puppenkiste“. Sie nahmen das geplante Baugebiet „Sauermichel“ aufs Korn, wünschten sich dort einen „Muppetsplatz“ und eine „Sesamstraße“. Im „Weinrausch“, als Reben verkleidet, folgten die „Tornschlebblin“. Tollkühne Flieger schickte die „Graue Zone“ ins Feld, aus dem Korb eines gut zehn Meter hohen Heißluftballons winkten sie den Besuchern zu und tanzten gut gelaunt eine Polonaise. „Dia de los Muertos“ war das Thema der „Willi Poser“, die gruselige Masken trugen. Der „Tag der Toten“ war für sie ein Grund, kräftig zu feiern.
Der „Besuch aus dem Königreich Siam“ kündigte sich unscheinbar an: eine kleine Hütte, umringt von einer beschwingt feiernden Truppe. Doch die „Brosome“ und das Team des Letzenberg- Tierparks
ließen einen lebensgroßen Elefanten und eine beeindruckende Pagode auf dem Wagen folgen, vor der ein weiterer Elefant stand. Prächtig anzuschauen waren die „Kleinen Feiglinge“, die als rote Rosen
teilnahmen.
„30 Jahre Hawaii-Bar“: Unter diesem Motto überraschte ein weiterer gewaltiger Umzugswagen die Zuschauer. Die Gruppe war in hawaiianische Kostüme gekleidet, zwischendrin tanzten kesse „Südfrüchtchen“. Riesige polynesische Kultmasken zierten den Wagen ebenso wie Kanus, der Baustil entstammte ganz der Tiki-Kultur, bloß aus der Bar schenkten sie heimische Getränke aus. Den Abschluss des Spektakels bildete wie gewohnt die „Narrenburg“ der KaGe Blau-Rot, von der die Elferräte fröhlich winkten.
(Bericht aus der RNZ entnommen, seb)
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