Seniorenfastnacht 2019: ein Nonstopp-Programm

„Die kleine Prunksitzung hatte Charme und Herz“, so das Urteil eines Besuchers am Sonntagabend. Vorausgegangen war die Senioren-Fastnacht von St. Juliana im vollbesetzen Saal des Pfarrheims zu Malsch. Los ging es um 14.11 Uhr mit dem Einzug der Tollitäten von der KaGe Blau-Rot unter den Klängen des Elferrats mit Konrad Becker am Keyboard.

 

Im Grußwort an die Narren, jung wie alt, wies Josef Eisend auf die Besonderheit dieser alljährlichen Zusammenarbeit des Seniorenteams von St. Juliana und der KaGe Blau-Rot hin. Die „irdischen Klänge in Wort, Tanz und Gesang“ sprach er an. Wusste aber auch in gereimter Form das gegenwärtige „Wehe“ kirchlicher Vorkommnisse und Zustände vorzuführen, „aus-zuhimmeln“.

 

Anschließend übernahm Sitzungspräsident Alexander Erhard von der KaGe das Mikrofon, stellte die Akteure vor und führte gekonnt durchs Programm. Zunächst brachte das flugbegeisterte Prinzenpaar Christina II. und Alexander I. aus ihrer „Draufsicht“ die geplante „Verbesserung der Verkehrssituation“ zur Sprache. Für einen Verkehr, der „richtig flutschen soll“ braucht man „Mitnahme-Haltestellen“ „vom Stroh über die Bacchantin bis zum Jörg“. So kann man Mälscher Originale und Besonderheiten wie Tierpark und Flugplatz anfahren und erleben. Im Nonstopp-Programm folgten dann Tänze und Büttenreden. Lang anhaltender Applaus und Zugabe-Rufe krönten die Tänze der graziös-adretten Sieben von der Prinzengarde, des farbenprächtig beschirmten Jugendballetts und die mit kindlichem Charme ausgestatteten „Kleinen Franzosen“, denen die Herzen zuflogen.

 

In der Bütt von Klaus Adler ging es um verrückte Erlebnisvielfalt mit deutscher Gebiss-Wertarbeit. Denn beim gewonnenen Familien-Urlaub war auch die 90-jährige Oma mit dabei. Eine andere altehrwürdige Dame aus England machte sich ebenfalls zum Thema. Um ihren „Deal“ hinzubekommen, wusste Miss „Brexit“ (alias Dr. Matthias Melich) ihre beherzte Verbundenheit mit Malsch gekonnt und pointiert zum Besten zu geben. Eine weitere Büttenbombe wurde nach der Pause durch Edith Becker gezündet. Als Zeitungs- und Gemeindeblatt-Austrägerin hat sie besten Einblick in alles, was in Malsch so passiert. So wusste sie um die Zustände vor dem Haus und über das Leben im Haus bestens Bescheid. Dann ging’s weit weg nach Hawaii. Das Männerballett entführte mit verträumten Tanzschritten und Kreisbewegungen schicker Girls in die Ferne.

 

Der Einschlag vor Ort folgte! Denn Ur-Fastnachter Dieter Renninger verkündete seine Ansicht über die letztjährige „Malschenberger Militärkapell“ als königlich-kaiserlicher Stand-Pauken-Trompeter. Dass der plötzliche auftauchende Martin Heinzmann als „kümmerlicher Rest“ dies nicht auf sich sitzen ließ, führte zu einem scharfzüngigen Schlagabtausch. Verstärkung erhielt er durch herbeigeeilte „Pseudo-Malschenberger“ samt weiblicher Ergänzung und durch die tonkräftige Trompete von Prinz Alexander I. Gemeinsam wurde zu einem überraschenden Höhepunkt aufgespielt. Den Ausklang des Nachmittags krönten in gewohnter und mitreißender Weise die Letzenbergstare. In farbglänzende Kostüme gehüllt, erfüllten sie den Saal mit einem sangesfrohen Potpourri, das zum Mitsingen und Schunkeln einlud. Dankesworte an die Aktiven auf der Bühne wie im Servicebereich zwischen Küche und Saal beendeten den Nachmittag, der einmalig und erlebnisreich in Narretei und Frohsinn war.

 

(aus der RNZ entnommen)


Kraichgau-Lokal war ebenfalls Gast bei der Seniorenfastnacht. Den Bericht sowie einige Bilder können Sie hier sehen und lesen: "Kurzbesuch bei der Fastnacht der Mälscher Senioren"